Gstaad-Palace Chef: "Blutdurst der Menschheit kann manchmal ärgern"

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Ein Tisch mit einer weißen Decke, Tellern, Besteck und einem Glas, umgeben von Stühlen, mit einem grünen Tisch dahinter; ein Mann in einem schwarzen Blazer und eine Frau in der Nähe einer Ausgangstür, mit zwei Männern dahinter.

Gstaad-Palace Chef: "Blutdurst der Menschheit kann manchmal ärgern"

Gstaad-Palace-Chef: „Die Dummheit der Menschheit kann manchmal nerven“

Teaser: Die Äußerungen in der SRF-Dokuserie „Inside Gstaad Palace“ sorgten für Aufsehen. Jetzt erklärt Hoteldirektor Andrea Scherz, warum Authentizität Vorrang hatte.

22. Dezember 2025, 13:05 Uhr

Das Gstaad Palace, seit langem ein Rückzugsort der Superreichen, steht erneut im Rampenlicht. Die aktuelle Dokumentationsreihe „Inside Gstaad Palace“ enthüllt die exorbitanten Ansprüche der exklusiven Gäste – und die schonungslosen Meinungen der Angestellten, die sie bedienen. Hotelbesitzer Andrea Scherz erlaubte den Kamerateams sogar einen Blick hinter die Kulissen und setzte dabei auf Ehrlichkeit statt auf die übliche Diskretion.

Seit Jahrzehnten verwöhnt das Schweizer Luxushotel prominente Gäste mit Service auf höchstem Niveau – zu atemberaubenden Preisen. Zwei Wochen in einer der Top-Suiten können bis zu 100.000 Schweizer Franken kosten, und die Erwartungen an den Service sind entsprechend. Ein Gast ließ einst eine natürliche Grasfläche in der Dusche verlegen – einzig zum Wohlbefinden seines Hundes.

In der SRF-Dokumentation sprechen Mitarbeiter mit seltener Offenheit über ihre Erfahrungen. Küchenchef Franz Faeh nahm kein Blatt vor den Mund und gestand, dass Gäste „anstrengend“ sein könnten, und beschrieb das Verhältnis mit den Worten: „Wir sind die Diener, sie sind die Könige.“ Scherz selbst räumte ein, dass manche Wünsche jeder Logik spotten, und nannte menschliche Dummheit mitunter „nervig“. Dennoch werde jeder noch so absurde Wunsch erfüllt. Trotz der schonungslosen Enthüllungen sieht Scherz keine Nachteile für das Geschäft. Seit der Pandemie steigen die Umsätze des Hotels über alle Erwartungen hinaus. Die ungeschönte Darstellung von Reichtum und Dienstbarkeit scheint den Reiz des Palasts nur noch verstärkt zu haben.

Die Serie gewährt Einblicke in eine Welt, in der kein Wunsch zu extravagant ist. Das Gstaad Palace floriert weiter – mit Rekordgewinnen und dem Ruf, selbst die skurrilsten Ansinnen zu erfüllen. Für Scherz und sein Team hat die Ehrlichkeit der Dokumentation den exklusiven Charme des Hauses nur noch unterstrichen.

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