Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück
Gerresheimer-Aktie: Große Bank zieht sich zurück
Vorspann Die Turbulenzen beim Düsseldorfer Verpackungsspezialisten reißen nicht ab. Kurz vor Jahresende sorgt eine Stimmrechtsmitteilung von BNP Paribas für Aufsehen: Die französische Großbank hat ihre gemeldeten Anteile praktisch auf null gesetzt. In einem Umfeld, das bereits von Gewinnwarnungen und behördlichen Prüfungen geprägt ist, wirkt dieses Signal wie ein weiterer Dämpfer.
20. Dezember 2025, 23:57 Uhr
Die Gerresheimer AG durchlebt ein bewegtes Jahr – der Aktienkurs ist seit Januar um über 61 % eingebrochen. Dreimal musste das Unternehmen 2025 die Gewinnprognosen nach unten korrigieren und warnte vor einem erwarteten organischen Umsatzrückgang zwischen 2 und 4 %. Gleichzeitig haben Aktivisten-Fonds Positionen aufgebaut, in der Hoffnung auf eine mögliche Erholung.
Die Probleme des deutschen Verpackungsherstellers rühren vor allem aus der schwachen Performance in den Sparten Kosmetikverpackungen und oralen Medikamenten. Hohe Anlaufkosten für neue Produktionslinien belasten zusätzlich die Margen. Regulatorischer Druck verschärft die Lage: Die BaFin ermittelt wegen des Verdachts auf Bilanzverstöße.
Seit Oktober 2024 haben mehrere aktivistische Investoren Anteile an Gerresheimer erworben. Ihre Strategie basiert auf zwei zentralen Schritten: dem Verkauf der Glasform-Sparte und der Kapitalisierung des booming Marktes für Abnehm-Medikamente. Das Unternehmen peilt in diesem Jahr 200 Millionen Euro Umsatz mit GLP-1-Präparaten an. Interims-CEO Uwe Röhrhoff steuert nun eine umfassende Restrukturierung. Geplant ist, das Glasform-Geschäft abzuspalten – oder gegebenenfalls zu verkaufen –, um die Strukturen zu verschlanken. Der starke Kursverfall, kombiniert mit einer hohen Leerverkaufsquote und einem RSI von 17,7, deutet darauf hin, dass Händler die Aktie kurzfristig als überverkauft einstuften. BNP Paribas hat sich bereits komplett zurückgezogen und seine Stimmrechte von 5,54 % auf null reduziert.
Die Zukunft von Gerresheimer hängt nun davon ab, ob es die geplanten Verkäufe umsetzen und die GLP-1-Umsatzziele erreichen kann. Ob sich die Wetten der Aktivisten auf eine Wende auszahlen, wird sich in den nächsten Schritten zeigen. Vorerst bleiben Anleger angesichts der anhaltenden finanziellen und regulatorischen Belastungen vorsichtig.
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