Wo Sachsen im Wasserstoffnetzwerk steht - und was 2026 kommt

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Autos sind in einem Keller mit einem Rohr am Dach und einem weiteren Gebäude oben rechts geparkt.

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Wo Sachsen beim Wasserstoffnetz steht – und was 2026 kommt

Sachsen treibt den Ausbau seines Wasserstoffnetzes voran und markiert das Jahr 2026 als entscheidende Phase der Entwicklung. Die erste Ausbaustufe des Kernnetzes wird wichtige Industriezentren verbinden – doch einige Regionen, darunter die Lausitz, wurden zunächst nicht berücksichtigt, was bei lokalen Verantwortlichen und Unternehmen auf Kritik stößt.

Die erste Phase des sächsischen Wasserstoff-Kernnetzes soll Dresden, Leipzig, Zwickau, die Lausitz und Meißen miteinander verknüpfen. Ziel des Ausbaus ist es, Erzeuger und Verbraucher zu verbinden und so die Industrie beim Umstieg auf klimafreundlichere Energien zu unterstützen. Ab Anfang 2026 sollen buchbare Transportkapazitäten im Netz verfügbar sein. Der Netzbetreiber Ontras rechnet mit Fortschritten bei der Umrüstung wichtiger Pipeline-Abschnitte, darunter die Strecke zwischen Bad Lauchstädt und dem nördlichen Leipzig.

Besonders weit fortgeschritten sind die Planungen im Raum Leipzig. Das dortige BMW-Werk soll ab Mitte 2027 über eine Pipeline mit Wasserstoff versorgt werden – ein Beispiel für die Rolle des Netzes bei der Dekarbonisierung der Industrie. Chemnitz und Teile Südwestsachsens wurden jedoch in der ersten Phase nicht berücksichtigt, weshalb die Landesregierung auf eine zügige Anbindung drängt. Trotz der Fortschritte bleibt grüner Wasserstoff im Vergleich zu konventionellen Alternativen teurer. Staatliche Förderung gilt als entscheidend, um den Markt hochzufahren.

Die Nichtberücksichtigung der Lausitz in der ersten Ausbaustufe sorgt indes für Unmut. Bundesweite Planer hatten vorrangig Routen priorisiert, die akute Engpässe in der Nord-Süd-Übertragung entlasten und Offshore-Windzonen anbinden. Die Lausitzer Projekte wurden für die erste Phase als weniger dringlich eingestuft. Lokale Politiker und Energieversorger warnen jedoch, dass die Verzögerung Arbeitsplätze, regionale Dekarbonisierungspläne und Mittel für den Strukturwandel nach dem Kohleausstieg gefährdet. Das Projekt „Net Zero Valley Lausitz“ soll die Region zum Vorbild für klimaneutrale Industrie machen – mit Wasserstoff als zentraler Technologie. Ohne Pipeline-Anschluss drohen jedoch höhere Netzkongestionen und ein langsamerer Fortschritt bei der gerechten Transformation.

Der Ausbau des sächsischen Wasserstoffnetzes schreitet voran, wobei 2026 ein entscheidendes Jahr für die Infrastrukturmodernisierung wird. Während einige Regionen frühzeitig profitieren, müssen andere – wie die Lausitz – mit Verzögerungen rechnen, die Industriewachstum und Klimaziele beeinträchtigen könnten. Der Erfolg des Vorhabens hängt davon ab, ob es gelingt, durch kontinuierliche Investitionen und politische Unterstützung grünen Wasserstoff für den großflächigen Einsatz wettbewerbsfähig zu machen.