Cannabis: Aktien enttäuschen nach Neuklassifizierung

Admin User
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Ein unscharfer Bildausschnitt von verschiedenen Gemüsen mit Rauch und einem Wasserzeichen in der rechten unteren Ecke.

Cannabis: Aktien enttäuschen nach Neuklassifizierung

Cannabis: Aktien enttäuschen nach Umstufung der Droge

US-Cannabis-Werte geraten unter Druck, da die ersehnte Höherstufung nicht die gewünschte Wirkung zeigt.

  1. Dezember 2025, 18:07 Uhr

Cannabis-Aktien haben nach der Entscheidung der US-Regierung, die Droge umzustufen, deutlich an Wert verloren – die Maßnahme blieb hinter den Erwartungen der Anleger zurück. Die Mitte Dezember 2025 bekannt gegebene Neuregelung stufte Cannabis zwar von Anlage I in Anlage III des Controlled Substances Act herab, brachte jedoch nicht die umfassenden Reformen, auf die viele gehofft hatten. Große Unternehmen verzeichneten deutliche Verluste, nachdem Händler auf den begrenzten Umfang der Änderungen reagierten.

Ziel der Umstufung war es, die Beschränkungen für die wissenschaftliche Erforschung von Cannabis im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu lockern. Eine Legalisierung des Freizeitkonsums auf Bundesebene blieb jedoch aus, und zentrale Branchenforderungen – etwa der Zugang zu Bankdienstleistungen oder Steuererleichterungen – wurden nicht angegangen. Anleger, die die Aktienkurse in Erwartung weitergehender Reformen in die Höhe getrieben hatten, stießen ihre Papiere schnell ab, als die Details bekannt wurden.

Betroffen waren führende US-Cannabisunternehmen wie Curaleaf, Trulieve, Green Thumb Industries, Cresco Labs, Ascend Wellness, Verano und Jushi Holdings, deren Kurse stark einbrachen. Auch der AdvisorShares Pure U.S. Cannabis ETF verlor deutlich an Wert. Kanadische Unternehmen wie Canopy Growth, Tilray und Aurora Cannabis mussten in den USA schwere Verluste hinnehmen. Selbst der in Deutschland notierte SynBiotic-Kurs geriet vorübergehend unter Druck. Analysten des Handelsblatts warnten, dass der Sektor ohne tiefgreifendere Reformen voraussichtlich weiter mit Instabilität kämpfen werde.

Die Reaktionen der Branche fielen gemischt aus: Einige Unternehmen werteten die Umstufung als Fortschritt, andere blieben angesichts anhaltender regulatorischer Unsicherheiten skeptisch. Die Entwicklung zeigte einmal mehr, wie stark die Bewertung von Cannabis-Aktien von politischen Signalen aus Washington abhängt. Investoren, die nun vorsichtiger agieren, haben ihre Erwartungen angesichts der begrenzten Änderungen nach unten korrigiert.

Die Neuregelung stellt die Cannabisbranche vor eine schwierige Lage. Ohne weitere Reformen in den Bereichen Bankenzugang, Besteuerung oder eine vollständige Legalisierung könnte es den Unternehmen schwerfallen, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Vorerst bleibt der Sektor anfällig für Schwankungen, während er auf klarere langfristige Vorgaben wartet.

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