Wie eine Frau aus Aargau in den Fokus der Nazis geriet

Wie eine Frau aus Aargau in den Fokus der Nazis geriet
Wie eine Aargauerin in den Fokus der Nazis geriet
Teaser: Lili Glarner plant eine Reise. Doch stattdessen wird sie in Berlin von der Gestapo verhaftet – unter Spionageverdacht.
21. Dezember 2025, 15:42 Uhr
Lili Glarner, eine Schweizerin aus der angesehene Ärztefamilie Glarner in Wildegg, geriet in einen dramatischen Spionagefall im nationalsozialistischen Deutschland. Als Tochter wohlhabender Eltern schloss sie sich der kommunistischen Bewegung an und landete schließlich im Gefängnis der Gestapo. Ihr Schicksal nahm eine Wendung, als sie 1934 freigelassen wurde – nur um in die Schweiz zurückzukehren und dort unter Beobachtung ein neues Leben aufzubauen.
Glarners Probleme begannen 1933, als sie mit ihrem niederländischen Freund nach Berlin reiste. Das Paar wollte heiraten und in die Sowjetunion auswandern. Während sie auf ihre Visa warteten, schlossen sie sich einer kommunistischen Widerstandsgruppe an – und zogen damit die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich.
Ende 1933 verhaftete die Gestapo Glarner und ihren Freund unter Spionageverdacht. Sie verbrachte 15 Monate in Haft, davon ein Jahr in Einzelhaft. Ihre Freilassung 1934 war vermutlich einer Kombination von Faktoren zu verdanken: ihrer Schweizer Staatsbürgerschaft, den unermüdlichen Bemühungen ihres Vaters Paul, der Schweizer Behörden unter Druck setzte, und dem Geständnis ihres Freundes. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz heiratete Glarner 1938 Helmut Zschockke. Das Paar bekam sechs Kinder – fünf Töchter und einen Sohn. Beide blieben politisch aktiv in der Sozialdemokratischen Partei (SP), was ihnen während des Kalten Krieges polizeiliche Überwachung einbrachte. Jahrzehnte später stiess der Schweizer Archivar Reto Ueben auf Details ihres Falls. Glarner starb 1965 mit 56 Jahren an Krebs.
Glarners Leben führte sie von einer privilegierten Schweizer Kindheit in ein Berliner Gefängnis und zurück in ein ruhiges, aber überwachtes Dasein in der Schweiz. Ihre Geschichte geriet durch archivarische Recherchen wieder in den Fokus – die Geschichte einer Frau, die zwischen Ideologie und Schicksal zerrieben wurde. Die Akten über ihre Verhaftung und spätere Überwachung bleiben Teil der schweizerischen und deutschen Geschichtsaufzeichnungen.
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