IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen

IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen - IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen
IHK Dresden fordert Reform der Berufsschulplanung
IHK Dresden fordert Reform der Berufsschulplanung
IHK Dresden fordert Reform der Berufsschulplanung
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden drängt auf grundlegende Veränderungen im sächsischen Berufsschulsystem. Angesichts eines drohenden massiven Lehrkräftemangels warnt die Organisation, dass bis 2030 die Hälfte der aktuellen Lehrkräfte in den Ruhestand gehen wird. Nun fordert sie weniger, aber besser ausgestattete Ausbildungsstandorte, um die Zukunft der dualen Berufsausbildung in der Region zu sichern.
Aktuell betreibt Sachsen 60 Berufsschulen an 100 Standorten – eine Zahl, die die IHK als nicht tragfähig bezeichnet. Die Kammer weist darauf hin, dass dies der Gesamtzahl der Standorte in allen anderen ostdeutschen Bundesländern zusammen entspricht. Um Ineffizienzen zu bekämpfen, schlägt sie vor, leistungsschwache Standorte zu schließen und die Ressourcen auf weniger, zentralere Einrichtungen zu konzentrieren.
Künftige Planungen sollten laut IHK Gebiete mit gutem ÖPNV-Anschluss und lokalen Wohnmöglichkeiten wie Internaten priorisieren. Zudem setzt sich die Organisation für ein „Standortprinzip“ ein, bei dem die Ausbildung an Wirtschaftsstandorte angebunden wird, statt an ländliche Strukturpolitik. Dies würde die Berufsausbildung attraktiver und effizienter gestalten, argumentiert die IHK. Um die hohen Abbrecherquoten – derzeit zwischen 30 und 40 Prozent bei Erstauszubildenden – zu senken, startet die Kammer ein Stipendienprogramm. Ab dem fünften Semester erhalten angehende Berufsschullehrkräfte monatlich 500 Euro für bis zu 36 Monate. Ziel ist es, das Image des Lehrberufs aufzuwerten und mehr qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
Die IHK betont, dass Konsolidierung kein Tabuthema mehr sein dürfe. Stattdessen fordert sie die Politik auf, Qualität vor Quantität zu stellen, um die berufliche Bildung langfristig zu sichern.
Die vorgeschlagenen Reformen zielen darauf ab, das sächsische Berufsbildungssystem bis 2030 zu stabilisieren. Durch die Reduzierung der Standorte und verbesserte Anreize für Lehrkräfte hofft die IHK, bessere Ausbildungsbedingungen für Azubis zu schaffen. Das Stipendienprogramm und die Standortbündelung sollen bald starten, konkrete Standorte für die Zentralisierung stehen jedoch noch nicht fest.




