Polizeigewerkschaften in St. Gallen fordern Spielabsagen

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Ein Fussballspiel im Gange mit sechs Spielern auf dem Feld, drei Fussbällen, zahlreichen Zuschauern in Regenjacken mit Schirmen und mehreren Kameraleuten, die das Ereignis aufnehmen.

Polizeigewerkschaften in St. Gallen fordern Spielabsagen

Polizeigewerkschaften in St. Gallen fordern Spielabbrüche

Teaser: Die beiden Polizeigewerkschaften in St. Gallen verlangen schärfere Maßnahmen, falls Beamte beleidigt werden.

22. Dezember 2025, 18:00 Uhr

Ein Super-League-Spiel zwischen dem FC Thun und dem FC St. Gallen hat für Empörung gesorgt, nachdem Auswärtsfans Transparente mit polizeifeindlichen Beleidigungen gezeigt hatten. Der Vorfall hat die Gewerkschaften der St. Galler Polizei auf den Plan gerufen, die nun konsequenter gegen solches Verhalten in Fußballstadien vorgehen wollen.

Während der Partie hielten Anhänger des FC St. Gallen provokative Banner hoch, die sich gegen Polizeibeamte richteten. Der Verband der Kantonspolizei St. Gallen und der Stadtpolizei St. Gallen reagierten umgehend und stellten eine Reihe von Forderungen auf. Dazu gehören der sofortige Entzug von Veranstaltungserlaubnissen – selbst wenn ein Spiel bereits läuft – sowie der Abzug aller Polizeikräfte, falls Beamte beleidigt werden.

Zudem verlangen die Gewerkschaften eine vollständige Kostenübernahme für den Polizeieinsatz, entweder durch die Vereine oder den Schweizerischen Fußballverband (SFV). Bei Wiederholungstaten fordern sie Spielabbrüche, die Annullierung von Ergebnissen sowie Punktabzüge. Nach dem Spiel kam es zu weiteren Ausschreitungen, als eine Gruppe St. Galler Fans auf der Rückfahrt einen SBB-Sonderzug mit einem Schaden von über 100.000 Franken beschädigte.

Sowohl die Swiss Football League als auch der FC St. Gallen verurteilten die beleidigenden Parolen, den übermäßigen Pyrotechnik-Einsatz und die Vandalenakte. Unterdessen betonte die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) die unverzichtbare Rolle der Polizei für die sichere Durchführung von Fußballspielen.

Die Forderungen der Gewerkschaften liegen nun bei Politik und Fußballverband. Betroffene Vereine könnten mit finanziellen Strafen rechnen, bei Wiederholungstaten drohen verschärfte Sanktionen. Der Vorfall zeigt erneut die anhaltenden Spannungen zwischen Fanverhalten und Ordnungskräften im Fußball.

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