Die Milliarden-Herausforderung, vor der Norddeutsche Kommunen stehen

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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und einem Himmel.

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Die Milliarden-Herausforderung für Kommunen im Norden

Norderstedt steht vor einer gewaltigen finanziellen Bewährungsprobe: Die alternde Infrastruktur erfordert dringend Sanierungen und Modernisierungen. In den nächsten 15 Jahren könnten bis zu zwei Milliarden Euro nötig sein, um Schulen, öffentliche Gebäude und Rettungsdienste auf den neuesten Stand zu bringen. Zwar fließen Bundeszuschüsse, doch die Mittel reichen bei Weitem nicht aus, wie die Stadt einräumt.

Viele Gebäude in Norderstedt stammen noch aus den Gründungsjahren der Stadt vor Jahrzehnten – und sind heute in einem besorgniserregenden Zustand. Das Rathaus etwa verfügt weder über ausreichenden Brandschutz noch über moderne Haustechnik oder angemessene Arbeitsplätze, sodass ein Umzug der Verwaltung geprüft wird. Als Übergangslösung sollen das Amtsgericht und Teile der Stadtverwaltung in ein ehemaliges Lufthansa-Gebäude ziehen, während die Sanierungsarbeiten laufen.

Besonders dringend sind die Schulen: Mehrere Bau- und Sanierungsprojekte laufen bereits. Zudem wird eine Berufsfeuerwehr aufgebaut, für die ein neues technisches Zentrum mit Kosten von 60 bis 80 Millionen Euro entstehen soll. Um die steigenden Ausgaben zu stemmen, hat Norderstedt bereits den Haushalt gestrafft und die Gebühren für die Bürger erhöht.

Doch das Problem beschränkt sich nicht auf Norderstedt. In ganz Schleswig-Holstein kämpfen Städte wie Kiel, Flensburg, Lübeck und Neumünster mit ähnlichen Herausforderungen. Kiel allein benötigt bis 2030 rund eine halbe Milliarde Euro für seine Schulen, während die Investitionslücke des Landes für öffentliche Gebäude bis 2035 auf über fünf Milliarden Euro anwächst. Berichte der Landesregierung und des Statistischen Amts bestätigen den flächendeckenden Finanzdruck auf die Kommunen.

Die 35 Millionen Euro an Bundesfördermitteln bringen nur begrenzte Entlastung – der Bedarf in Norderstedt bleibt enorm. Die Stadt muss dringende Sanierungen mit langfristiger Planung vereinen und gleichzeitig die Belastungen für die Bürger im Griff behalten. Angesichts ähnlicher Probleme in ganz Schleswig-Holstein wird klar: Ohne nachhaltige Finanzhilfen können die Kommunen die wachsende Infrastrukturkrise nicht bewältigen.

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