Beschäftigungsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

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Ein Zug auf Eisenbahnschienen mit Autos, Strommasten, Bäumen und einem Himmel im Hintergrund.

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Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders stark unter Druck

Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders stark unter Druck

Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt besonders stark unter Druck

  1. Dezember 2025, 03:31 Uhr

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen hat den höchsten Stand seit sieben Jahren erreicht. Wie aus offiziellen Zahlen hervorgeht, waren im November 2025 insgesamt 67.984 Menschen ohne Arbeit – mehr als während des Pandemie-Höchststands im Jahr 2020. Besonders betroffen sind bestimmte Branchen, zudem steigt die Langzeitarbeitslosigkeit.

Die neuesten Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Thüringen, wobei regionale Unterschiede auffallen. Während die Quote im Eichsfeld bei etwa 4 Prozent liegt, verzeichnet Erfurt mit 10,2 Prozent eine weitaus höhere Rate. Fast zwei Drittel der Arbeitslosen verfügen nicht über die Qualifikationen, die für die verfügbaren Stellen erforderlich wären.

Trotz hoher Arbeitslosigkeit bleibt die Zahl der offenen Stellen mit rund 15.000 Vakanzen auf hohem Niveau – 80 Prozent davon erfordern Fachkräfte. Doch viele Branchen, insbesondere der Metall- und Elektrobereich, haben Schwierigkeiten, diese Lücken zu schließen. Die durchschnittliche Zeit, um eine Stelle zu besetzen, beträgt mittlerweile 203 Tage – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren. Strukturwandel prägt zudem die Wirtschaft: Zulieferer der Automobilindustrie sowie energieintensive Branchen wie Glas und Keramik stehen unter besonderem Druck. Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen hat sich verschlechtert und liegt nun bei fast fünf zu eins.

Trotz dieser Herausforderungen sind ausländische Arbeitskräfte für den Thüringer Arbeitsmarkt unverzichtbar geworden. Über 80.000 nicht-deutsche Beschäftigte üben mittlerweile sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten aus – ein Trend, der seit 2017 stetig wächst. Gleichzeitig gelingt ukrainischen Geflüchteten zunehmend der Einstieg in den Arbeitsmarkt: 70 Prozent von ihnen werden voraussichtlich nach Abschluss von Sprachkursen und Qualifikationsprüfungen eine Anstellung finden.

Die aktuelle Krise auf dem Thüringer Arbeitsmarkt zeigt keine unmittelbaren Anzeichen einer Entspannung. Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt, insbesondere in Sachsen-Anhalt und Thüringen selbst, wo sie fast 40 Prozent erreicht. Angesichts anhaltender Fachkräftemängel in Schlüsselbranchen und wachsendem wirtschaftlichen Druck wird die Erholung der Region voraussichtlich sowohl von der Weiterqualifizierung einheimischer Arbeitskräfte als auch von der weiteren Einbindung ausländischer Fachkräfte abhängen.

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